Ordination Prim. Priv. Doz. Dr. Robert Berent

 

Blutzucker

Jeder Mensch hat Zucker im Blut, da Zucker (Glukose) und Fette (Lipide) die Hauptenergielieferanten im Körper sind. Beide werden überwiegend mit der Nahrung aufgenommen, wobei Glukose vor allem in der Muskulatur und Fette vorwiegend im Fettgewebe gespeichert werden. Die Aufnahme und Speicherung von Glukose sowie von Fetten werden hormonell gesteuert. Hauptverantwortlich dafür ist das Speicherhormon Insulin.

Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet. Wenn nach der Nahrungsaufnahme der Blutzuckerspiegel steigt, wird Insulin ins Blut abgegeben. Dadurch werden der Blutzuckerspiegel gesenkt und die Speicherung von Fettsäuren im Fettgewebe gefördert.

Beim Gesunden liegt der Nüchternblutzucker (8 – 12 Stunden nach der letzten Mahlzeit) morgens unter 100 mg/dl, 2 Stunden nach dem Essen unter 140 mg/dl. Beträgt der Nüchtern-Blutzucker unter oder gleich 126 mg/dl, besteht eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Der „Graubereich“ des Nüchternblutzuckers zwischen 100 – 125 mg/dl kann einem Vorstadium des Diabetes (gestörte Nüchternglukose) oder bereits einem Diabetes entsprechen.

Ab einem Blutzuckerspiegel von 160 – 180 mg/dl wird Glukose über den Urin ausgeschieden. Lässt sich also Zucker im Urin nachweisen, ist das meist ein deutlicher Hinweis auf das Vorliegen eines Diabetes.

Woran bemerke ich einen erhöhten Blutzucker?

Anzeichen eines stark erhöhten Blutzuckers sind:

  • Durstgefühl und vermehrter Harndrang
  • Müdigkeit und Gewichtsverlust
  • Sehstörungen
  • Infektionen der Haut und Schleimhäute
  • Schlecht heilende Wunden.

Beim Diabetes werden 2 Arten unterschieden:

  1. Diabetes Typ 1, bei dem ein echter Insulinmangel vorliegt und für dessen Entstehung genetische Faktoren eine Rolle spielen;
  2. Diabetes Typ 2, wo im Anfangsstadium ausreichend Insulin vorhanden ist, auf das aber die Körperzellen nicht ansprechen. Begünstigt wird diese Erkrankung durch fettreiche, ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen, Bluthochdruck, höheres Lebensalter und vor allem durch Übergewicht.

Warum ist es wichtig, den eigenen Blutzuckergehalt zu kennen?

Das Vorliegen eines Diabetes erhöht das Risiko einer Herzerkrankung um das 2 – 4 fache!! Sollten gleichzeitig noch andere Risikofaktoren für Herz-Gefäß-Erkrankungen bestehen (z.B. Blutfetterhöhung, Bluthochdruck), sind diese als gravierender einzustufen und bedürfen einer stärkeren Korrektur als sonst üblich.

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